Praxiswissen: Das Gezwitscher verstehen – kostenloses Twitter Monitoring

By: Maren Eitel / 05.12.2012

Die Rubrik „Praxiswissen“ stellt in regelmäßigen Abständen kostenlose Tools aus verschiedenen Bereichen des Kommunikations-Controllings vor, mit Hilfe derer sich praxisnahe Herausforderungen im Arbeitsalltag meistern lassen. Dieses Mal geht es um die Verfolgung und Auswertung von Twitter-Beiträgen.

Der Microblogging-Dienst selbst bietet auf seiner Plattform nur eingeschränkte Möglichkeiten des Monitorings. Zwar kann jeder Twitter-Nutzer sehen, wer ihm folgt und wie oft die eigenen Tweets als Favorit markiert oder per Retweet weiterverbreitet wurden. Dann allerdings stößt die Seite schnell an ihre Grenzen. Etwas weiter geht der Service von twazzup. Auf der Seite ist keine Anmeldung notwendig, man kann sich aber mit einem Twitter-Account anmelden, um die eigene Timeline bei twazzup zu verfolgen und andere gewohnte Twitter-Funktionen von hier aus zu nutzen.

Echtzeit-Updates und zusätzliche Funktionen bei twazzup

Twazzup bietet die Möglichkeit Echtzeit-Updates über Tweets zu bestimmten Themen zu erhalten. Hierfür gibt man einfach die interessierenden Schlüsselbegriffe – am besten mit Hilfe Boolescher Operatoren – in das Suchfeld auf der Startseite ein. Sofort wird Twitter durchsucht und die entsprechenden Tweets angezeigt. Diese aktualisieren sich automatisch sodass der neueste Beitrag jeweils ganz oben in der Liste steht. Den beliebtesten Tweet zeigt twazzup gesondert an, weitere beliebte Tweets können durch Ausklappen des Feldes ebenfalls gefunden werden. Darüber hinaus werden sogenannt „Influencer“, also besonders aktive Twitter-Nutzer für die gewählten Themen ausgewiesen. Eine praktische Rollover-Funktion zeigt beim Überfahren eines Influencers mit dem Cursor weitere Profilangaben an.

Unkomplizierte Handhabung und übersichtliche Aufbereitung

Zusätzliche Informationen, wie News-Artikel oder beliebte Links werden ebenfalls angeboten. Preview-Funktionen helfen dabei, schnell zu erfassen, ob sich ein tieferer Blick, beispielsweise das Anklicken eines Links, wirklich lohnt. Die Seite bietet durch ihr reduziertes Design schnelle Orientierung und ist intuitiv nutzbar. Damit erleichtert twazzup auf unkomplizierte Weise das Überblicken eines Themas. Der Service scheint besonders nützlich, um gelegentlich nachzusehen, was in Bezug auf relevante Themen bei Twitter geschieht. Allerdings erfordert dies die aktive Suche durch den Nutzer. Die Bewertung muss zudem durch den Nutzer erfolgen: Favoriten-Beiträge und die Angabe von Influencern bieten hierfür nur erste Anhaltspunkte.

 In übersichtlichen Boxen findet man bei twazzup verschiedene Zusatzinformationen.

Parallele Beobachtung mehrerer Themen mit monitter

Ein anderer Service zur Twitter-Beobachtung kommt von der Seite monitter. Diese hat deutlich weniger Funktionen als twazzup – im Prinzip erleichtert monitter lediglich die Echtzeit-Suche nach Tweets, bietet darüber hinaus aber keine zusätzlichen Informationen. Der Vorteil von monitter liegt darin, dass eine Art persönliches Dashboard für verschiedene Themen erstellt werden kann. Damit eignet sich die Seite besonders dann, wenn mehrere unterschiedliche Themenkomplexe parallel beobachtet werden sollen. Die Themen können durch die Eingabe von Schlüsselbegriffen im Suchfeld einfach erstellt werden – jedes Thema wird als Säule dargestellt, in der sich die Tweets automatisch aktualisieren. 

Zusätzlich bietet Monitter eine Geocoding-Funktion und ermöglicht so die gezielte Suche nach Tweets aus bestimmten Regionen. Ein Nachteil ist, dass das erstellte Dashboard nicht gespeichert werden kann. Man muss sich also entweder mit Bookmark-Services behelfen oder jedes Mal erneut die gesuchten Themen eingeben – ein längerfristiges Monitoring wird dadurch erschwert.

Passives Monitoring mit dem Tweetbeep-Alert

Eine passivere Art des Twitter-Monitorings bietet Tweetbeep. Die Seite funktioniert nach dem Alert-Prinzip und schickt in der kostenlosen Basisversion täglich eine Zusammenstellung der Tweets, die z.B. den Namen der eigenen Organisation oder des eigenen Produktes enthalten. Bis zu 10 dieser Alerts können unter Angabe von E-Mail-Adresse und Twitter-Account gratis erstellt werden. Dabei ist die Seite beinahe etwas zu simpel gehalten und wirkt dadurch wenig modern oder ansprechend.

Fazit: twazzup bietet den umfassendsten Service

Die umfassendste Art des Monitorings bietet twazzup. Diese Seite ist auch visuell am ansprechendsten gestaltet. Allerdings muss der Nutzer aktiv nach den gewünschten Themen suchen und kann sich nicht wie bei Tweetbeep bequem über den atuellen Stand benachrichtigen lassen. Auch das gleichzeitige Monitoring unterschiedlicher Themenkomplexe könnte bei twazzup im Gegensatz zu monitter schnell unübersichtlich werden. Letztlich besteht bei allen vorgestellten Services die größte Herausforderung darin, den Tweet-Verkehr zu analysieren und die richtigen Schlüsse für die eigene Kommunikation daraus zu ziehen. 


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