Usability-Tests

1. Definition
Usability-Tests sind im Rahmen der Onlinekommunikation spezielle Methoden der qualitativen Website-Analyse. Im Vordergrund steht dabei der Nutzer: Überprüft werden Gebrauchstauglichkeit und Benutzerfreundlichkeit von Online-Angeboten. Ganz allgemein bezeichnet Usability das „Ausmaß, in dem ein Produkt von einem Benutzer verwendet werden kann, um bestimmte Ziele in einem bestimmten Kontext effektiv, effizient und zufriedenstellend zu erreichen“ (ISO 9241).

2. Anwendungsbereiche
Usability-Tests werden vornehmlich durchgeführt, um Online-Angebote inhaltlich und strukturell anhand konkreten Nutzungsverhaltens zu analysieren und zu optimieren. Beispielsweise kann erforscht werden, ob bzw. inwieweit 

  • Nutzer in der Lage sind, die Website zu bedienen
  • vorhandene Informationen gefunden werden
  • Services, Recherche- und Bestellfunktionen etc. intuitiv bedienbar sind.

Als zentrale Anforderung für gute Usability gilt Barrierefreiheit (Accessability). Angebote sollen unabhängig von individuellen physischen, psychischen oder technischen Voraussetzungen zugänglich und in vollem Umfang nutzbar sein. Usability-Test können bereits vor der Programmierung eingesetzt werden: Papierprototypen bieten die Möglichkeit, künftige Strukturen und die Navigation der Website mit potentiellen Nutzern bezüglich Wording und bevorzugten Suchstrategien zu testen.

3. Umsetzung
Die mögliche Ausgestaltung von Usability-Tests reicht von einfachen Problemlösungsbeobachtungen weniger Nutzer (z.B. Informationen suchen und finden) bis zu komplexenVerfahren mit Methodenkombinationen. Valide und aussagefähige Ergebnisse lassen sich über Kombinationen von Beobachtung, Befragung, der Methode des lauten Denkens sowie Aufzeichnungen der Mausbewegungen erzielen. Probanden bekommen reale Aufgaben gestellt ( z. B. Produktbestellung, spezielle Informationssuche, freies Surfen), die individuelle Lösung wird erfasst. Aufwändigere Testverfahren nutzen zusätzlich Ton-, Video- und Bildschirmaufzeichnungen sowie „Eye-Tracking“. Beim „Eye-Tracking“ werden Blickbewegungen und Blickintensität der Probanden erfasst. Unter anderem lässt sich dadurch zeigen, ob und wie bestimmte Seitenbereiche, Grafiken, Icons oder Inhalte wahrgenommen werden und handlungsleitend sind.

4. Kennziffern
Genuine Kennzahlen stellen Usability-Tests nicht bereit. Indikatoren sind bzw. Interpretationsgrundlage liefern aber beispielsweise:

  • Grad der Barrierefreiheit
  • Verständlichkeit / Auffindbarkeit der Inhalte
  • Einfachheit der Bedienung (Navigation / Navigationswording)

5. Dienstleister
A&B.Framework, Berlin
aexea, Stuttgart
C-LAB, Paderborn
eResult, Göttingen
eye square, Berlin
facit digital, München
FORSA BrandControl, Frankfurt/Main
netaspect, Düsseldorf
User Interface Design (UID), Ludwigsburg
YouGovPsychonomics, Köln / Wien

6. Weiterführende Links
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (2002): Einfach machen – Barrierefreie Webangebote. Service für Betriebe und Unternehmen. Wiesbaden. [PDF, 1,2 MB]

www.barrierefreiesinternet.de - Webseiten, die nicht behindert sind.

www.usability-now.com - Usability und Webdesign Blog.

7. Weiterführende Literatur
Bartel, Torsten (2004): Die Verbesserung der Usability von WebSites: auf der Basis von Web Styleguides, Usability Testing und Logfile-Analysen. Stuttgart.

Hellbusch, Jan Eric et al.(2005): Barrierefreies Webdesign – Praxishandbuch für Webgestaltung und grafische Programmoberflächen. Heidelberg.

Nielsen, Jakob / Loranger, Hoa (2006): Web Usability. München.

Zerfaß, Ansgar / Zimmermann, Hansjörg (Hrsg.) (2004): Usability von Internet-Angeboten. Grundlagen und Fallstudien. Stuttgarter Beiträge zur Medienwirtschaft, Nr. 10.

8. Fallbeispiele

Bitte senden sie uns zu diesem Thema Kurztexte ihrer Projekte in gleicher Struktur wie die vorhandenen Fallstudien sowie weitere Informationen (pdf oder links) zur eingesetzten Methodik in möglichst ausführlicher Darstellung.
Kontakt: redaktioncommunicationcontrolling.de


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