Praxiswissen: WhosTalkin zeigt worüber im Netz geredet wird

Von: Maren Eitel / 04.09.12

Blogs, Foren, Soziale Netzwerke, Nachrichtenseiten, Video- und Fotoportale oder auch Bookmarkingplattformen im Internet laden zum Meinungsaustausch und zur Meinungsbildung ein. Wer wissen möchte, worüber geredet wird und bestimmte Themen über die verschiedenen Plattformenarten hinweg verfolgen möchte, braucht ein geeignetes Monitoring-Tool.

WhosTalkin verspricht, Ordnung in den Dschungel der Meinungen zu bringen. Die Seite bietet eine kostenlose Suchmaschinenfunktion und sortiert die Ergebnisse nach den oben genannten Sparten. Im Gegensatz zu vielen Standardsuchmaschinen bezieht WhosTalkin gezielt Social Media Plattformen in die Suche mit ein. Dadurch soll eine Analyse der aktuellen Konversationen und Diskussionen unter den Internetnutzern möglich werden – Analysen auf der Output-Ebene sind dadurch ebenso denkbar, wie Rückschlüsse auf den indirekten Outcome laut des DPRG/ICV-Bezugsrahmens für Kommunikations-Controlling.

Einfache Suche mit Verfeinerungsmöglichkeiten

Beim ersten Aufrufen der Seite trifft man auf ein sehr aufgeräumtes und klares Design. Die Startseite fordert dazu auf, zunächst den Begriff einzugeben, für den man sich interessiert. Sogleich werden die Suchergebnisse in Form kurzer Teaser mit Verlinkungen zu den Quellen angezeigt. Das Besondere daran sind die Möglichkeiten zur Verfeinerung der Suche. WhosTalkin durchforstet über 60 Online-Plattformen nach dem eingegebenen Begriff. Die Suchergebnisse für jede einzelne Plattform können bequem über ein seitliches Menü abgerufen werden. Dort finden sich beispielsweise verschiedene Blogs, wozu auch Twitter gezählt wird. Zusätzlich zu einzelnen großen Bloganbietern, wie WordPress ist auch die Metasuche von Google Blog Search in dieser Rubrik vertreten. Dadurch wird eine recht breite Abdeckung der Blogosphäre erreicht.

   Klares Design: In der Mitte werden die Suchergebnisse angeteasert, über das Menü auf der linken Seite lassen diese sich nach Kategorien und Plattformen anzeigen.

Bei den Rubriken News und Networks wird deutlich, dass WhosTalkin auf US-amerikanische Nutzer ausgerichtet ist. Hier werden beispielsweise die Ergebnisse typischer Nachrichtenplattformen wie von BBC aber auch von Metasuchmaschinen wie Google News oder Ask angeboten. Zu den verfügbaren sozialen Netzwerken zählen neben Facebook und Linkedin auch friendster oder hi5, die in Deutschland nicht zu den bekanntesten zählen. Nicht zuletzt deshalb ist es sehr hilfreich, dass der Nutzer sich die Ergebnisse der jeweiligen Plattform anzeigen lassen kann, die ihn wirklich interessiert. Dabei kann es von Vorteil sein, sich von den angebotenen Plattformen leiten zu lassen. Insbesondere wenn man nicht so recht weiß, wo man mit der Suche beginnen soll, bietet die die Seite schnelle Orientierung. Ein Manko ist jedoch, dass keine weiteren Plattformen hinzugefügt werden können. 

Eine Auswahl von mehr als 60 Plattformen – darunter auch Metasuchmaschinen – leitet den Nutzer über sieben Kategorien hinweg durch die Suchergebnisse.

Fazit: gut für ersten Überblick, begrenzte technische Möglichkeiten

Insgesamt weist WhosTalkin eine sehr übersichtliche Struktur auf und ist intuitiv und einfach nutzbar. Obwohl sich die Seite offenbar über Werbung finanziert, bewahrt sie ein sehr zurückhaltendes Design. Technisch weist WhosTalkin allerdings einige Schwächen auf: Eine Sprachpräferenz lässt sich nicht festlegen. Die meisten Inhalte werden auf Englisch angezeigt und kommen von Seiten, die in den USA verbreitet sind – die Seite ist also vor allem für amerikanische Nutzer interessant.

Leider bietet die Suchmaschine auch keine Möglichkeit, die Suchkriterien zu speichern oder einen regelmäßigen Alert einzurichten. Außerdem kann es je nach Thema recht lange dauern, sich einen Überblick über die verschiedenen Inhalte zu verschaffen. Die Analyseleistung liegt dabei komplett auf Seiten des Nutzers. Daher eignet das Tool sich weniger zum dauerhaften Monitoring. Für einen ersten Überblick über aktuelle Diskussionen hingegen ist die Seite sehr gut nutzbar. Dabei liegt der größte Vorteil darin, dass mit einer einzigen Eingabe eines gesuchten Begriffs verschiedene Plattformen einzeln durchforstet werden können.


--> zurück zu Praxiswissen.


deutsch english

Eine Initiative von:

Werbung